Sicherheitsschuhe Klassen – Die richtige Wahl ist wichtig
Arbeitsschutzschuhe finden ihre Anwendung in unzähligen Berufssparten. Daher müssen diese Schuhe in einzelne Sicherheitsschuhe Klassen unterteilt werden. Die im Arbeitsumfeld zum Einsatz kommende Schutzklasse der Arbeitsschuhe ist von Berufssparte zu Berufssparte verschieden.
Diese vorgeschriebenen Sicherheitsschuhe Schutzklassen müssen vom Arbeitnehmer strikt eingehalten werden. Arbeitsschutzschuhe sind meist geschlossen ausgeführt. Es gibt aber Ausnahmen, zum Beispiel im Gesundheitsbereich, wo meistens offene Schuhe zum Einsatz kommen.
Dieser Beitrag zeigt die unterschiedlichen Arbeitsschuhe Sicherheitsklassen im Detail auf und erklärt die Bedeutung der Sicherheitsstufen sowie ihre Eigenschaften. Weiter werden die Zusatzbezeichnungen bei Arbeitsschuhen aufgeschlüsselt und erklärt, was die einzelnen Abkürzungen bedeuten.
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Wofür steht das „S“ in der Bezeichnung der Sicherheitsschuhe Klassen?
Der Buchstabe S steht für Sicherheitsklasse. Arbeitsschutzschuhe werden in die Grundklasse SB und weiter in die Oberklassen S1 bis S5 unterteilt. Im Folgenden finden Sie eine Auflistung der verschiedenen Sicherheitsklassen bei Arbeitsschuhen. Die Norm EN ISO 20345 regelt genau, in welche Sicherheitsklassen Schuhe nach ihren einzelnen Schutzeigenschaften eingeteilt werden.
Zum ausführlichen Beitrag: Die Zehenschutzkappe und Joule – Was ist das eigentlich?
Grundklasse SB
Arbeitsschuhe der Grundklasse SB besitzen durch die zwingende Zehenschutzkappe stets einen geschlossenen Zehenbereich. Der Fersenbereich kann hingegen offen sein. Zudem müssen sie gegen Kraftstoffe, wie Benzin, oder Öl beständig sein.
Nach der Grundklasse gibt es noch weitere Sicherheitsstufen für Arbeitsschuhe. In Produktbeschreibungen wird die Schutzklasse der Sicherheitsschuhe nach den sogenannten Oberklassen unterschieden.
Oberklassen S1 bis S5
Neben der Grundklasse SB existiert bei Sicherheitsschuhen noch eine weitere Klassifizierung. Diese wird in die sogenannten Oberklassen S1, S1P, S2, S3, S4 und S5 (in Zukunft auch noch S6 und S7) unterteilt und bilden damit den Großteil der Sicherheitsschuhe Klassen.
Schutzklasse S1
Ein Schuh der Sicherheitsklasse S1 wird als Standardsicherheitsschuh bezeichnet. Der Fersenbereich ist geschlossen ausgeführt, und der Schuh ist antistatisch. Als Zusatzmerkmal zur Grundklasse SB besitzt der S1 Sicherheitsschuh noch einen Schockabsorber im Bereich der Ferse.
Schutzklasse S1P
Schuhe der Schutzklasse S1P stellen eine sinnvolle Ergänzung zu S1 Sicherheitsschuhen dar. Sie teilen alle Eigenschaften des S1 Arbeitsschuhs, sind aber zudem mit einer durchtrittsicheren Zwischensohle versehen, die keine spitzen Fremdkörper durchlässt.
Schutzklasse S2
Im Prinzip ist der S2 Sicherheitsschuh ein S1 Schuh, der damit auch alle Merkmale des S1 Sicherheitsschuhs aufweist. Der einzige Unterschied in dieser Einstufung ist, dass dieser aus Leder besteht, das wasserundurchlässig ist. Im Detail bedeutet dies, dass der Sicherheitsschuh Klasse S2 für mindestens 60 Minuten alle Flüssigkeiten abweisen muss.
Nach diesen 60 Minuten ist von der Spezifikation vorgeschrieben, dass nach weiteren 30 Minuten nur maximal 2 Gramm Wasser in das Innere des Schuhs gelangen darf.
Schutzklasse S3
Ein S3 Sicherheitsschuh vereint alle Spezifikationen der Schutzklassen S1 und S2. Als Zusatzmerkmal besitzt der S3 Arbeitsschuh eine durchtrittsichere Sohle. Dieses Merkmal ist typisch für die Schutzklasse S3 und erst hier erforderlich. Die Ausnahme dieser Regel ist die Zusatzklasse S1P, die ebenfalls eine durchtrittsichere Sohle aufweist.
Wichtig zu wissen: Durchtrittsicher – was bedeutet das?
Schutzklasse S4
Schuhe dieser Sicherheitsklasse haben alle Merkmale wie in den Klassen S1 bis S3 und werden fast ausnahmslos als Stiefel geführt. Die Besonderheit von S4 Arbeitsschutzschuhen besteht darin, dass sie aus einem Stück bestehen müssen.
Dies bedeutet, es dürfen keine Nähte vorhanden sein, die die verschiedenen Komponenten des Schuhs zusammenhalten. Als Material kommt Vollgummi oder andere Polymere zum Einsatz. Ebenfalls dürfen die Teilstücke auch nicht zusammengeklebt werden.
Aus diesem Grund sind S4 Arbeitsschuhe absolut wasserdicht und gegen jegliche Art von materialangreifenden Flüssigkeiten, wie zum Beispiel Öl oder Kraftstoffe resistent, das heißt verschüttetes Öl oder Benzin wird effektiv von den Schuhen abgewiesen. Weiterhin müssen diese Schuhe aus der Sicherheitsklasse S4 wie die anderen Schutzklassen Schockabsorber besitzen.
Universeller, weil durchtrittsicher ist aber die Sicherheitsklasse S5. Das ist auch der Grund, warum Arbeitsschuhe der Klasse S4 auf unseren Seiten nicht berücksichtigt werden – weil es einfach zu wenig Auswahl gibt.
Schutzklasse S5
Auch Arbeitsschuhe der Schutzklasse S5 werden in der Regel als Stiefel gefertigt. Er besitzt alle Eigenschaften der Schutzklasse S4, bietet aber zusätzlich noch einen Durchtrittschutz in Form einer Zwischensohle. Durch diese zusätzliche Eigenschaft hebt sich der S5 Sicherheitsschuh von einem Schuh der Schutzklasse S4 ab.
Weitere Sicherheitsschuhe Sicherheitsklassen
Welche Schutzklassen für Arbeitsschuhe gibt es noch? Zusätzlich gibt es noch die Stufen OB bis O5 und PB bis P3. In Deutschland spielen diese Sicherheitsschuhe Klassen jedoch keine besondere Rolle. Im Fall PB bis P3 ist die Zehenschutzkappe lediglich auf eine Höchstbelastung von 100 J ausgelegt – im Gegensatz zu 200 J bei den Sicherheitsschuhe Klassen S1 bis S5.
Schuhe der Kategorie PB bis P3 tragen die Bezeichnung „Schutzschuhe“ – nicht zu verwechseln mit Arbeitsschutzschuhe, die ja gleichbedeutend mit Sicherheitsschuhen sind. Die Schutzklassen OB bis O5 bezeichnen normale „Arbeitsschuhe“ ohne Zehenschutzkappe.
Beim Begriff „Arbeitsschuhe“ ist Vorsicht geboten, denn normalerweise ist dieser Begriff gleichbedeutend mit Sicherheitsschuhen, bei denen nach Definition immer eine Zehenschutzkappe vorhanden sein muss. Wir raten Ihnen deshalb auch immer zu schauen, ob zusätzlich zum Begriff noch eine Erklärung zur Sicherheitsklasse der Schuhe vorhanden ist.
Zusatzbezeichnungen bei Arbeitsschuhen
Beim Lesen der Produktbeschreibungen von Arbeitsschuhen sind Ihnen bestimmt schon ein paar Zusatzbezeichnungen zusätzlich zu den Sicherheitsschuhe Stufen aufgefallen. Manche Zusatzangaben sind mit der Wahl der Sicherheitsschuhe Sicherheitsklasse bereits erschlagen.
Manche Angaben ergänzen die Spezifikation und erweitern damit den Einsatzbereich des Schuhs. Im Folgenden werden die Zusatzbezeichnungen und ihre Abkürzungen aufgelistet und erklärt.
Abkürzung Zusatzanforderung
A = antistatische Schuhe
C = leitfähige Schuhe
E = Energieaufnahme im Fersenbereich
P = Durchtrittsicherheit
CI = Kälteisolierung
HI = Wärmeisolierung
FO = Sohle gegen Benzin und Öl resistent
HRO – Verhalten gegenüber Kontaktwärme
SRA = Rutschhemmung auf Keramikfliesen und Reinigungsmitteln
SRC = Rutschhemmung auf Stahlböden und Glycerin
WR = Beständigkeit gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme (gesamter Schuh)
WRU = Beständigkeit gegen Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme (Schuhoberteil)
Fazit – Sicherheitsschuhe Klassen
Es gibt verschiedene Sicherheitsklassen bei Arbeitsschuhen, die jeweils auf unterschiedliche Arbeitsumgebungen zugeschnitten sind. In welche Schutzklassen Sicherheitsschuhe eingeteilt werden, ist in der Norm EN ISO 20345 geregelt. In den einzelnen Arbeitsschuhe Klassen ist genau festgelegt, welche Schutzeinrichtungen die Schuhe aufweisen müssen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Arbeitsschuhe ein wesentlicher Teil des Arbeitsschutzes sind und es wichtig ist, dass man die richtigen Schuhe mit den richtigen Eigenschaften und dem richtigen Schutzniveau wählt, um mögliche Arbeitsunfälle zu verhindern.
Alles klar? 🙂 Jetzt wissen Sie, was es mit den verschiedenen Sicherheitsschuhe Klassen auf sich hat und können mit diesem Wissen ideal Ihren neuen Arbeitschutzschuh für Ihr Berufsfeld auswählen.